Das Achillion

DAS ACHILLION (ACHILLEION) – MAJESTÄTISCHES REISEZIEL AUF KORFU

Das Achillion ist ein beliebtes Ausflugsziel auf der griechischen Insel Korfu, etwa sieben Kilometer südlich der Inselhauptstadt Kerkyra. Die berühmte Kaiserin Elisabeth von Österreich – auch bekannt als Sissi – ließ einst dieses prachtvolle Sommerschloss bauen. Nach ihrer Ermordung kaufte es der deutsche Kaiser Wilhelm II. Aber der Ausbruch des 1. Weltkrieges verhinderte schon bald, dass er es lange genießen konnte. Heute ist das Achilleon ein Museum.

 
 

 

Achillion und seine Geschichte

Elisabeth Amalie Eugenie, Herzogin in Bayern – auch Sissi genannt – wurde 1837 in München geboren und 1898 in Genf ermordet. Durch ihre Heirat mit Franz Joseph I. wurde sie 1854 Kaiserin von Österreich, seit 1867 auch Apostolische Königin von Ungarn. Sie hielt sich oft auf Korfu auf und entwickelte eine Vorliebe für diese Insel. Das Achillion wurde von ihr in Auftrag gegeben und in den Jahren 1889 bis 1891 erbaut. Sie machte es zu ihrer Sommerresidenz. Ihre beiden Kinder Marie-Valerie und Gisela waren nur einmal dort, ihr Ehemann hingegen besuchte das Schloss nie. Rund sieben Jahre später, also 1898 wurde die Kaiserin Opfer eines Attentats.

Friedrich Wilhelm Viktor Albert von Preußen – kurz Wilhelm II – , Sohn Kaiser Friedrichs III und letzter Deutscher Kaiser sowie König von Preußen, zeigte schon immer Interesse an dem Gebäude. Als er 1905 die griechische Königsfamilie auf deren Sommerresidenz auf Korfu besuchte, war er wieder sehr beeindruckt von dem Palast und kaufte es schließlich im Jahr 1907. Er wandelte das Schloss in ein diplomatisches Zentrum um, wobei er einen großen Teil der Einrichtungsgegenstände der Kaiserin durch Gegenstände aus Berlin ersetzte. Korfu wurde 1915 von serbischen sowie französischen Truppen besetzt, was das Ende des Besitztums von Kaiser Wilhelm II bedeutete.

Im 1. Weltkrieg wurde das Achillion von den französischen und serbischen Truppen als Lazarett genutzt. Anschließend ging es in griechisches Eigentum über. Auch während des 2. Weltkrieges diente es als Lazarett, diesmal allerdings für die italienische und deutsche Armee. Von 1941 bis 1944 war der Palast Hauptquartier der beiden Besatzungsmächte Deutschland und Italien. Gegen Ende des 2. Weltkrieges ging das Achillion in den Besitz der Griechischen Tourismusorganisation (EOT) über. Nach Kriegsende wurde es Eigentum des griechischen Staates und kurzzeitig als Kindergarten genutzt. Aufgrund der erheblichen Schäden durch die beiden Kriege sowie die unterschiedlichen Nutzungen wurde das Gebäude stark renovierungsbedürftig und 1962 für zwanzig Jahre an eine deutsche Firma verpachtet, die für die Renovierung sorgen sollte. Diese sorgte dafür, dass der Palast wieder hergestellt und die verschwundenen Kunstwerke sowie anderen Gegenstände wiederbeschafft wurden. Im Erdgeschoss entstand ein Museum während im oberen Stockwerk ein Spielkasino eingerichtet wurde, welches bis 1992 bestand. 1983 ging das Achillion wieder an den griechischen Staat zurück und beherbergte abermals die griechische Touristenorganisation EOT. 1994 war es Tagungsort für den EU-Gipfel, wo der Beitritt Österreichs zur Europäischen Union unterzeichnet wurde. Nach seiner sehr aufwändigen Renovierung im Jahr 2003 ist das Achillion touristische Hauptattraktion auf Korfu. Heute ist es im Besitz des griechischen Fremdenverkehrsamtes und ein Museum.

 
 

 

Das Achillion und die Mythologie

Die österreichische Kaiserin Sissi hatte eine große Vorliebe für die griechische Antike und die griechische Mythologie. Benannt wurde das Achillion von ihr nach dem griechischen Helden Achilles, den sie wegen seiner Kraft sowie seiner göttlichen Schönheit sehr bewunderte. Achilles war der Sohn des Peleus und der Meernymphe Thetis. Er selbst war, als Nachkomme eines menschlichen Vaters sowie einer göttlichen Mutter, sterblich. Seine Mutter jedoch tauchte ihn in den, die Unterwelt von der Oberwelt trennenden Fluss Styx, um ihn zumindest unverwundbar zu machen. Die Stelle aber, an der seine Mutter Achilles festhielt, blieb unbenetzt und somit verwundbar.

 
 

 

Das Achillion, seine Architektur, der Park und seine Skulpturen

Das Achillion ist ein im klassizistischen Stil errichteter, dreigeschossiger Palast, der von einem großen Garten mit beeindruckenden Kunstwerken umgeben ist. Architekt dieses einmaligen Bauwerkes war der Italiener Raffaele Carito. Das Schloss wurde auf dem Grundstück eines Freundes der Kaiserin Sissi errichtet. 1884 ließ sie dort im Park die Marmorskulptur „Sterbender Achill“ aufstellen. Kaiser Wilhelm II befahl dann nach der Übernahme, diese zu versetzen und eine neue Statue – „Siegreicher Achill“ – an dessen Stelle zu errichten. Diese elf Meter hohe Bronzestatue wird mit einem Schild sowie einem Speer dargestellt. Noch heute kann man beide Achillesskulpturen im Schlossgarten bewundern. Vor dem Eingang des Achillion steht eine Statue, die die Kaiserin Sissi darstellt. Die gesamte Einrichtung des Palastes thematisiert mit ihren Bildern, Gegenständen und Skulpturen die griechische Mythologie.

 
 

 

Das Achillion als Kasino und als Museum

In der Zeit von 1962 bis 1992 beherbergte das Achillion im oberen Stockwerk ein Spielkasino. Dieses Kasino sowie der Säulengang des Schlosses waren Schauplatz des 1981 von Eon produzierten James-Bond-Filmes „In tödlicher Mission“. Inzwischen wurde das Kasino in ein Hotel – das Corfu Holiday Palace – auf Korfu verlegt. Das heute im Achillion beheimatete Museum zeigt zahlreiche persönliche Gegenstände von Kaiserin Sissi sowie von Kaiser Wilhelm II, die zwischenzeitlich verschwunden waren, zum Glück aber wieder aufgefunden wurden.

 
 

 

Das Achillion als ein Ausflugsziel

Das Achillion ist eines der größten Anziehungspunkte der griechischen Insel Korfu. Viele der nationalen wie auch internationalen Reiseveranstalter haben den Besuch dieses einmaligen Palastes in ihrem Programm. Leider ist das Achillion auch eine sehr überlaufene Sehenswürdigkeit, daher ist es ratsam, bereits am frühen Morgen seinen Besuch abzustatten, um in aller Ruhe die Schönheit des Palastes sowie der Schlossparks vor dem großen Ansturm zu genießen. Sehenswert sind nicht nur die Räumlichkeiten sowie die Architektur des Palastes, sondern auch der Garten mit den vielen Skulpturen sowie der herrliche Ausblick.